Zweithund zieht ein
Mehrhundehaltung - Ja oder Nein?

Der Einzug eines Zweithundes ist eine aufregende und zugleich herausfordernde Entscheidung, die viele Hundebesitzer treffen, um ihre Familie zu erweitern und ihren Ersthund zu bereichern. Doch bevor du diesen Schritt gehst, ist es wichtig, sich mit verschiedenen Aspekten der Mehrhundehaltung auseinanderzusetzen. In diesem Artikel teile ich meine eigenen Erfahrungen mit meinen Hunden Ellie und Quentin und beantworte die wichtigsten Fragen rund um die Haltung eines Zweithundes. Ist es wirklich sinnvoll, einen zweiten Hund zu holen? Was muss man bei einem Zweithund beachten? Und welche Vor- und Nachteile bringt die Mehrhundehaltung mit sich? Ich werfe einen Blick auf die Entscheidung, ob ein Welpe oder ein Hund aus dem Tierschutz die bessere Wahl ist, und welche Geschlechterkonstellation am besten harmoniert. Außerdem gehe ich auf den idealen Altersunterschied zwischen Erst- und Zweithund ein und gebe abschließend ein persönliches Resümee ab. 

Zweithund: Entscheidungshilfe für Hundebesitzer

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Wie du auf meiner „Über mich“-Seite nachlesen kannst, wuchs ich in einer Hundehalterfamilie auf. Meine Eltern hatten schon immer Hunde. So war es nicht verwunderlich, dass ich meinen eigenen Hund wollte. Während ich mein Schulpraktikum bei unserem ortsansässigen Tierarzt absolvierte, wurde er zu einem „Notfall“ gerufen. Es sollte ein Hund eingeschläfert werden. Er fragte mich, ob ich dort mit hin möchte. Natürlich stimmte ich dem zu – als zukünftige Tierarzthelferin mit dem Wunsch, Tierärztin zu werden, muss ich so etwas schließlich auch ertragen können. Also fuhren wir zu dem Termin. Nach einem längeren Gespräch mit den damaligen Besitzern, der Aufklärung über den Grund des Einschläferns und einem Kennenlernen des Hundes – du kannst es dir sicherlich schon vorstellen – war klar, der Hund wird nicht eingeschläfert. Was macht man als Tochter – genau – man bearbeitet den Papa so lange, bis dieser einwilligt, den Hund zu besuchen – unsere Erfahrung als Mehrhundehalter begann.

Wir fuhren also bereits am nächsten Tag zu Rex und es blieb nicht nur beim Besuch – wir nahmen ihn sofort mit. Unser erster Zweithund. Denn bei uns lebte Anchy, eine Cavalier King Charles Spaniel Hündin im Alter von sieben Jahren. Uns war klar, dass wir uns einen vierjährigen Rüden mit Vorgeschichte ins Haus holten. Was uns erwartete, wussten wir folglich nicht zu hundert Prozent, aber wir waren bereit, den Golden Retriever – vom Vorbesitzer Rex genannt – in unsere Familie und das Rudel zu integrieren. Es gelang uns, da unsere Anchy eine super liebe Hündin war, die Rex von Anfang an sehr mochte.

Nachdem Anchy starb, lebte Rex eine Zeit lang alleine bei uns. Bis ich mir meine erste eigene Hündin als Welpe holte – meine Mischlingshündin Trinity. Sie wurde quasi unser zweiter Zweithund. Nachdem Rex aufgrund seines Alters von uns ging, dauerte es nicht lange, bis Paul einzog. Paul war ebenfalls ein Golden Retriever und kam als Welpe im Alter von acht Wochen zu uns. Somit war Paul unser dritter Zweithund. Langsam aber sicher bekamen wir also Erfahrung im Thema Zweithund. Meine Trinity half super mit bei der Erziehung von Paul und beide wurden ein perfektes Team.

Nachdem meine Hündin verstarb, zog meine Border Collie Hündin Ellie ein. Zweithund Nummer vier. Ellie wurde also von Paul groß gezogen. Die beiden Katzen, Trixie und Garfield, lasse ich jetzt mal außer Acht. Wobei – Garfield war gewissermaßen unser Zweitkater… Das erzähle ich dir in einem anderen Beitrag – dem Zusammenleben von Hund und Katze.

Als Ellie drei Jahre alt war entschied ich mich, meinen Quentin dazu zu holen. Ebenfalls einen Border Collie. Somit ist Quentin Zweithund Nummer fünf. Er wurde von Ellie und Paul groß gezogen – also sozusagen ein Dritthund. Und nachdem unser Paulchen von uns ging, zog Rudi ein. Der Cavalier King Charles Spaniel meiner Eltern. Er ist folglich Zweithund Nummer sechs – oder besser – Dritthund Nummer zwei.

Blickst du noch durch? Ist ein bisschen verwirrend. Ich möchte dich mitnehmen und dir von meinen beiden Border Collies erzählen – Ellie und Quentin. Ich teile meine Erfahrungen mit dir und gebe dir Ideen und Gedankenanstöße zum Thema Zweithund – ja oder nein.

Der Zweithund zieht ein: Wie sich eine Rudelkonstellation bilden kann und ich als Hundebesitzer plötzlich doppelt gefordert bin

Ein Zweithund kann eine super tolle Bereicherung für dein Zuhause sein, doch nicht immer ist es die beste Lösung für jedes Haustier und jeden Hundehalter. Die Entscheidung, einen zweiten Hund in die Familie aufzunehmen, sollte gut überlegt sein, denn die Mehrhundehaltung stellt dich als Hundebesitzer vor doppelte Herausforderungen. Plötzlich bist du nicht nur für das Wohlbefinden deines ersten Hundes verantwortlich, sondern auch für das eines neuen Familienmitglieds. Die Balance zwischen den Bedürfnissen beider Hunde, das Management von Konflikten und die Zeit, die du für Training, Auslastung und Pflege aufbringen musst, erfordern eine große Menge an Engagement und Verantwortung. In diesem Artikel möchte ich ehrlich darüber sprechen, warum ein Zweithund nicht immer die richtige Wahl ist und wie ich als Hundehalter jetzt doppelt gefordert bin.

erfahre mehr über den hundekauf

Hier kannst du dich ausführlich über unsere Verantwortung als Hundehalter belesen.

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Ist es sinnvoll, einen zweiten Hund zu holen? Warum es aus meiner Sicht in keiner Art und Weise die Aufmerksamkeit durch den Hundehalter ersetzt.

Um die Konstellation etwas zu verdeutlichen: ich wohnte zwar nicht mehr bei meinen Eltern, war aber ziemlich oft dort – weshalb unser Golden Retriever Paul mich damals bei der Erziehung meiner Ellie bestens unterstützte. Genau genommen wirkte ja nicht nur Paul mit ein, sondern auch meine Trinity, denn sie hatte ja unser Paulchen erzogen und ihm somit Verhaltensweisen mit auf seinen Lebensweg gegeben, die er an Ellie weitergeben konnte.

Doch warum entschied ich mich für einen Zweithund?

Meine Ellie war zunächst Reitbegleithund. Auf dem Pferdehof lebten auch zwei Katzen – unfreiwillig, denn sie wurden von der Vorbesitzerin dort ausgesetzt. Und wie es halt manchmal so ist, nahm ich die beiden im Winter mit in meine Wohnung. Warum nur im Winter? Weil ich eigentlich kein Freund von Wohnungskatzen bin (mir tut es einfach leid, wenn diese ihr ganzes Leben in einer Wohnung verbringen sollen – sofern es keine Indikation wie Krankheit oder andere Gründe dafür gibt). Meine Ellie kannte Katzen und kam mit den beiden zu recht. Der kleinere Kater erkrankte an akutem Nierenversagen und verstarb. Nun war es so, dass wenn ich mit Ellie unterwegs war, der dicke Garfield ganz alleine in der Wohnung war. Das bereitete mir Bauchschmerzen. Also beschlossen wir im Familienrat, dass Garfield in das Haus meiner Eltern – mit Garten – umzieht. Dort lebte bereits eine Katze, unsere 16jährige Trixie und der Golden Retriever Paul. Somit war Garfield nie alleine. Und da ich ja eh ständig dort zu Besuch war, hatte er auch weiterhin den Kontakt zu mir und Ellie. So weit ja super gut für Garfield. Nun ergab sich aber die Problematik, dass Ellie alleine in meiner Wohnung war, wenn ich arbeiten gehen durfte. Ich wollte sie aber nun auch nicht auch noch meinen Eltern aufdrücken, so dass ich beschloss, mir einen Zweithund zu holen. Mein Gedanke: dann ist Ellie nicht alleine, wenn ich nicht da bin. Wohlbemerkt, ich war nie länger als vier Stunden weg. Trotzdem tat es mir halt leid. Ellie war zu dieser Zeit bereits drei Jahre alt und wir hatten viele Diskrepanzen beseitigt – denn meine Prinzessin hatte schon des Öfteren andere Ansichten als ich was unser Zusammenleben betraf. Jedenfalls erschien mir die Gesamtsituation als perfekter Zeitpunkt für einen Zweithund. Und da ich sowieso wieder einen Welpen haben wollte, brauchte ich mir bezüglich der Vierbeiner bei meinen Eltern auch keine Sorgen machen.

Quentin zog ein – wie sich unser Leben veränderte

Mein Border Collie Rüde Quentin stammt aus einer VDH-Zucht und ich hatte das Glück, den Wurf frühzeitig entdeckt zu haben. Nach telefonischer Kontaktaufnahme zur Züchterin durfte ich mir die kleinen Welpen bereits im zarten Alter von fünf Tagen anschauen. Ich entschied mich für den ruhigsten und dicksten Kloß in dem Haufen von Hunden, die eigentlich mehr einem Meerschwein ähnelten, als einem Border Collie. Als ich Quentin das zweite Mal besuchte, war er fünf Wochen alt. Da durfte er dann auch Ellie kennenlernen. Und wie ich es bereits vermutet hatte, sie konnte gar nichts mit diesem komischen kleinen Fellknäuel anfangen. Als Quentin acht Wochen alt war, konnte ich ihn abholen. Natürlich gemeinsam mit meiner Ellie. Die Autofahrt nach Hause verlief ohne Komplikationen. Doch Ellies Blick als sie realisierte, dieses kleine komische Ding kommt mit in unsere Wohnung, war Gold wert. Zugegeben, Ellie konnte so gar nichts mit ihm anfangen. Die beiden spielten und kuschelten zwar mit einander, doch draußen beim Spazieren gehen wollte sie nichts von ihm wissen. Das ging circa ein Jahr lang so. Es gab Ellie und mich und Quentin und mich. Aber ein Rudel aus Ellie und Quentin – da ließ sich die Prinzessin Zeit. Ich drängte sie auch zu nichts. Zu dieser Zeit begannen wir, die Schafe des Schäfers aus unserem Dorf zu hüten. Ich habe es noch bildlich vor Augen – ein Schafumtrieb im Juli – Quentin war gerade ein Jahr alt geworden. Ellie konnte ein Schaf nicht dazu bewegen, weiter zu gehen. Sie schaute mich fragend an und ich setzte Quentin ein – er drohte dem Schaf kurz und es lief weiter. Das war es – die Situation. Ein kurzer Blick von Ellie zu Quentin, man konnte die Glühbirne auf ihrem Kopf sehen – und ich wusste, sie hatte erkannt, was man mit diesem Zweithund machen kann. Und ich wusste, jetzt habe ich verloren.

Mein Campingurlaub mit zwei Hunden

Hier erfährst du mehr über meinen Campingurlaub mit zwei Hunden in Südschweden

Warum ein Zweithund nicht die Aufmerksamkeit des Hundehalters ersetzt

Bis zu dem oben beschriebenen Tag arbeitete ich mit Ellie und Quentin getrennt. Während ich also einen Hund ausbildete, wartete der andere Hund entweder geduldig neben mir (beim Hüten) oder im Auto in der Box (beim Hundesport). Nun war es aber so, dass Ellie begann, mit Quentin zusammen zu arbeiten. Und ich hatte jetzt das fehlende Rudel: Ellie und Quentin. Wie ich sehr schnell lernen durfte, forderte mich das in meiner Funktion als Hundehalter doppelt. Denn meine Prinzessin schickte, durch kleine Gesten und Blicke, Quentin nach vorn, wenn ihr etwas nicht gefiel. Also musste ich in kritischen Situationen Ellie erziehen und nicht den eigentlichen Leinenrüpel Quentin.

Wenn zwei Hunde zusammenarbeiten, ist das nämlich nicht mehr ganz so lustig und auch nicht mehr ganz so einfach. Situationen, die vorher kein Problem waren, weil jeder Hund anders damit umging, wurden plötzlich zu einem Problem – weil ein Rudel nun mal anders agiert. Du kennst sicherlich den Spruch: „Zu zweit fühlt man sich stärker“. Das hört sich zunächst nicht so toll an, ist aber sehr gut händelbar. Wenn man als Hundebesitzer seine Hunde ganz genau kennt und weiß, welcher Hund das Rudel anführt und welcher Hund das ausführende Organ ist. Ein Rudel entscheidet wesentlich schneller und feinfühliger und du solltest sehr genau auf die Körpersprache deiner Hunde achten, um rechtzeitig eingreifen zu können. Als verantwortungsvoller Hundehalter musst du jetzt noch aufmerksamer sein, als mit nur einem Hund an der Leine. Und zwei Hunde stellen gern auch mal doppelt Blödsinn an. Aber: zwei Hunde, wenn sie richtig geführt werden, sind wahnsinnig toll in ihrem Zusammenleben zu beobachten. Man muss sich einfach bewusst sein: Zwei Hunde sind nun mal ZWEI Hunde.

Klar, ich habe meine Erfahrungen als Hundebesitzerin mit einem Zweithund gemacht, und ich weiß, dass es für viele eine große Entscheidung ist. Deshalb möchte ich ein paar Aspekte beleuchten, die dir helfen können, eine gut überlegte Wahl zu treffen – ob nun für oder gegen einen Zweithund.

Portugal mit zwei Hunden

Hier kannst du meine Erfahrungen nach zwei Monaten reisen quer durch Portugal nachlesen

Vorteile eines Zweithundes:

  • Gesellschaft für den ersten Hund: Besonders, wenn der erste Hund gerne mit anderen Hunden spielt oder Gesellschaft liebt, kann ein Zweithund für viel Freude und Abwechslung sorgen. Hunde sind oft soziale Tiere, die den Kontakt zu Artgenossen schätzen.
  • Aktivitätslevel und Bewegung: Wenn beide Hunde sich gut miteinander verstehen, kann das auch zu mehr Bewegung und Spiel führen. Für aktive Hundehalter kann dies eine positive Dynamik schaffen, besonders wenn beide Hunde ähnliche Bedürfnisse hinsichtlich Bewegung und Auslastung haben.
  • Verkürzte Trennungsangst: Ein Zweithund kann dem ersten Hund auch helfen, weniger unter Trennungsangst zu leiden, besonders wenn er oft allein zu Hause bleibt. Zwei Hunde fühlen sich oft weniger allein und können sich gegenseitig die Zeit vertreiben.

Nachteile eines Zweithundes:

  • Doppelte Verantwortung: Es ist nicht zu unterschätzen, wie viel Zeit, Energie und Ressourcen es kostet, zwei Hunde zu betreuen. Dazu gehören die regelmäßigen Spaziergänge, Fütterungen, tierärztliche Versorgung und natürlich auch das Training. Wenn du schon mit einem Hund an deine Grenzen kommst, könnte ein Zweithund zusätzlichen Stress verursachen.
  • Unterschiedliche Charaktere: Nicht jeder Hund ist dafür geeignet, einen zweiten Hund in seinem Zuhause zu akzeptieren. Es kann zu Konflikten kommen, besonders wenn die Hunde nicht gut zusammenpassen oder unterschiedliche Bedürfnisse haben. Hunde sind Individuen, und ihre Verträglichkeit miteinander hängt von vielen Faktoren ab – nicht jeder Hund wird sich sofort mit einem neuen Familienmitglied anfreunden.
  • Erhöhte Kosten: Zwei Hunde bedeuten doppelte Kosten – vom Futter über Tierarztbesuche bis hin zu Zubehör. Wenn du dir das nicht leisten kannst oder möchtest, ist es etwas, das du im Vorfeld gut durchdenken solltest.

Ob ein Zweithund sinnvoll ist, hängt von deinen Lebensumständen ab. Wenn du genug Zeit, Geduld und Ressourcen hast und der erste Hund gut auf den Kontakt zu anderen Hunden reagiert, kann es eine bereichernde Erfahrung für beide Hunde sein. Auf der anderen Seite solltest du realistisch die zusätzlichen Anforderungen und eventuellen Herausforderungen berücksichtigen. Wenn du dir unsicher bist, kann es helfen, zunächst über Hundepensionen oder Hundetagesstätten nachzudenken, um zu sehen, wie dein Hund auf die Gesellschaft von anderen Hunden reagiert.

Mein Tipp: Nicht immer klappt die Eingewöhnung und Integration des Zweithundes so gut, wie es zum Glück bei uns der Fall war. Wir hatten den Vorteil, dass wir erfahrene Hundehalter sind und sich unsere Hunde sehr gut gegenseitig erzogen haben, so dass wir nur selten eingreifen mussten. Wenn du dir unsicher bist, ob dein Ersthund mit einem Zweithund zurecht kommt, hole dir unbedingt vor dem Kauf eines zweiten Hundes den Rat eines Hundetrainers oder einer Hundeschule ein.

Übrigens: Wenn sich das Rudel einig ist, hat man es manchmal durchaus schwer, noch einen Platz auf dem Sofa zu finden….

Der Welpe zieht ein

hier kannst du dich ausführlich darüber belesen, wie wir Rudi groß gezogen haben.

Was muss ich bei einem Zweithund beachten? Meine Erfahrungen und Tipps für dich

Als Mehrhundehalterin kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Ein zweiter Hund verändert vieles – und zwar nicht nur in Bezug auf die zusätzliche Fellnase, sondern auch auf die ganze Dynamik und Organisation im Haushalt. Bei der Entscheidung, sich einen Zweithund zuzulegen, gibt es viele Punkte zu bedenken. Dabei geht es nicht nur um die Freude über ein weiteres Familienmitglied, sondern auch um die Konsequenzen, die so eine Entscheidung mit sich bringt.

Doppelte Erziehung

Ein Aspekt, der bei der Entscheidung für einen Zweithund oft unterschätzt wird, ist die doppelte Erziehung. Klar, der zweite Hund muss genauso erzogen werden wie der erste – aber was viele nicht bedenken, ist, dass auch der erste Hund weiterhin die gleiche Aufmerksamkeit und Führung braucht. Die Erziehung deines ersten Hundes darf nicht in den Hintergrund rücken, nur weil nun ein neuer Hund im Spiel ist. Es wird plötzlich zu einer Herausforderung, mit beiden Hunden gleichzeitig zu trainieren und beiden gerecht zu werden. Das bedeutet, dass du regelmäßig mit beiden Hunden arbeiten musst – sei es beim Spaziergang oder zu Hause. Ich habe schnell gemerkt, wie anspruchsvoll das sein kann, besonders, wenn man bedenkt, dass jeder Hund aufgrund seines eigenen Charakters und seiner bisherigen Erfahrungen anders auf Führungselemente reagiert.

Nehmen wir den Spaziergang als Beispiel. Es ist eine der Situationen, in denen du beide Hunde gleichzeitig führen musst – und das kann schnell zu einer echten Herausforderung werden. Während der eine Hund vielleicht schon gut an der Leine läuft und auf klare Kommandos reagiert, braucht der andere noch viel mehr Aufmerksamkeit und Geduld. Der erste Hund kennt die Regeln, hat seine Routinen, aber der zweite Hund muss sie erst noch lernen. In dieser Situation ist es wichtig, dass du mit beiden Hunden gleichzeitig trainierst, ohne dabei den ersten Hund aus den Augen zu verlieren. Gleichzeitig muss man sich der Tatsache bewusst sein, dass die Hunde unterschiedlich auf die gleiche Führung reagieren – was beim ersten Hund funktioniert, kann beim zweiten Hund komplett anders ankommen.

Der erste Hund ist oft schon gut in bestimmten Bereichen trainiert, kennt klare Strukturen und Routinen, aber der zweite Hund hat möglicherweise ganz andere Bedürfnisse und reagiert anders. Vielleicht ist er sensibler, schneller überfordert oder benötigt mehr Bestätigung. Während der erste Hund ruhig bei Fuß geht, neigt der zweite Hund vielleicht dazu, an der Leine zu ziehen oder sich von anderen Hunden ablenken zu lassen. Diese Unterschiede müssen berücksichtigt werden, um Konflikte zu vermeiden. Es erfordert Geduld, Konsequenz und ein gutes Zeitmanagement, um mit beiden Hunden gleichzeitig zu arbeiten, ohne dass der eine Hund dabei benachteiligt wird.

Diese doppelte Erziehung ist ein fortlaufender Prozess, der kontinuierlich Aufmerksamkeit erfordert. Es ist keine einmalige Aufgabe, die schnell erledigt ist, sondern ein stetiger Begleiter im Alltag. Beide Hunde müssen ihre festen Regeln und Routinen behalten, um Verwirrung zu vermeiden. Und da jeder Hund seine individuellen Eigenheiten hat, bedeutet das auch, dass man in manchen Momenten für beide Hunde unterschiedliche Ansätze finden muss. Der eine Hund reagiert vielleicht auf ruhige, klare Ansagen, der andere braucht möglicherweise eine freundlichere, eher motivierende Herangehensweise.

Die größte Herausforderung ist, sicherzustellen, dass keiner der beiden Hunde das Gefühl hat, benachteiligt zu werden oder dass er seine Stellung im Rudel verliert. Während der erste Hund weiterhin klare Führung braucht, um nicht das Gefühl zu bekommen, er werde „übergangen“, braucht der zweite Hund ebenso konsequente, aber individuell angepasste Führung, um sich sicher und integriert zu fühlen. Es ist ein Balanceakt, der viel Feingefühl und Organisation verlangt. Aber mit der Zeit wird das „gemeinsame Training“ immer besser und die Hunde lernen, sich gegenseitig zu respektieren und ihre Rollen im Rudel zu verstehen.

Neue Rudelkonstellation

Mit dem Einzug eines zweiten Hundes verändert sich nicht nur die interne Dynamik im Haushalt, sondern auch die Art und Weise, wie das Rudel nach außen hin wahrgenommen wird. Hunde sind soziale Tiere, und sie leben oft nach dem Prinzip „zusammen ist man stärker“. Was mit einem Einzelhund in vielen Situationen gut funktioniert hat, kann plötzlich eine ganz andere Wendung nehmen, wenn ein zweiter Hund dazu kommt. Die Hunde bilden nun ein Team, und das beeinflusst nicht nur ihre Interaktionen untereinander, sondern auch ihre Außenwahrnehmung.

Ich habe das selbst erlebt, als mein Zweithund Quentin einzog. Während Ellie zuvor in vielen Situationen recht selbstbewusst und ruhig war, kam sie nun in die Position, ihre Rolle innerhalb des Rudels neu zu definieren. Und dabei zeigte sich, dass sie auch zu einem gewissen Maße vom zweiten Hund beeinflusst wurde. Es gab Momente, in denen sie weniger selbstsicher wirkte, als es früher der Fall war – sei es im Umgang mit anderen Hunden oder in Situationen, die sie früher alleine gemeistert hatte.

Gleichzeitig beobachtete ich, wie sich auch das Verhalten des neuen Hundes veränderte. Der zweite Hund musste sich nicht nur an die neue Umgebung anpassen, sondern auch an die bestehende Dynamik innerhalb des Rudels. Hier zeigte sich schnell, dass Hunde oft als Team auftreten, und das kann bei Begegnungen mit anderen Hunden oder in fremden Situationen deutlich werden. Während der erste Hund in der Vergangenheit eher die „Führung“ bei Spaziergängen oder in Begegnungen mit Artgenossen übernommen hatte, war plötzlich eine Veränderung da: Beide Hunde zeigten zusammen eine neue Stärke, aber auch eine gewisse Schutzbedürftigkeit füreinander.

Das Rudel als Gemeinschaft bedeutet, dass die Hunde zusammen agieren. Die Grenzen zwischen ihnen verschwimmen immer mehr, und das kann sowohl für den ersten als auch den neuen Hund eine Herausforderung sein, wenn es darum geht, Konflikte oder Unsicherheiten zu klären. Dinge, die vorher klar geregelt waren – etwa wer auf welchem Platz liegt – können plötzlich zu Streitpunkten werden. Aber auf der anderen Seite gibt es auch Momente, in denen sich die Hunde gegenseitig stützen und füreinander einstehen. Im Wald, bei einem Spaziergang oder beim Spiel mit anderen Hunden, war es plötzlich spürbar, dass sie als Rudel stärker und sicherer auftraten.

Es ist, als würden sie sich gegenseitig den Rücken freihalten. Was früher ein wenig wie eine „Einzelkämpfer“-Mentalität war, hat sich in ein System verändert, in dem sich beide Hunde unterstützen. Das kann nach außen hin ein völlig anderes Bild abgeben: Zwei Hunde wirken zusammen oft souveräner und weniger anfällig für Stress oder Unsicherheit. Auch bei Hundebegegnungen war die Reaktion häufig anders, als ich es mit nur einem Hund gewohnt war. Es gab weniger Unsicherheit, weniger Zögern, und die Hunde unterstützten sich in vielen Situationen gegenseitig.

Was dabei wichtig ist: Diese neue Dynamik muss gepflegt werden. Es gibt Konflikte, Missverständnisse und Phasen, in denen die Hunde sich ihre Rollen und Grenzen neu austesten müssen. Doch es ist auch ein unglaublich spannender Prozess, der zu einer stärkeren, gemeinschaftlicheren Bindung führt. Zusammen als Rudel zu agieren bedeutet, dass die Hunde als Team unterwegs sind – und das stärkt nicht nur das Verhältnis zwischen den Hunden, sondern auch das, was man als Halter von außen wahrnimmt. Man muss sich jedoch darauf einstellen, dass diese Dynamik nicht automatisch ohne Arbeit entsteht. Sie muss mit Geduld, Aufmerksamkeit und konsequenter Führung gefördert werden, damit das Rudel als starkes, harmonisches Team funktioniert.

Kosten der Hundehaltung

Natürlich gibt es auch die finanziellen Aspekte, die bei der Entscheidung für einen Zweithund bedacht werden müssen. Oft wird dabei hauptsächlich an direkte Kosten wie Futter und Tierarztbesuche gedacht – und das sind definitiv erhebliche Faktoren. Doch auch indirekte Ausgaben wie Hundesteuer oder Versicherung sollten nicht unterschätzt werden. Bei mir haben sich die monatlichen Ausgaben fast verdoppelt.

Die Hundesteuer ist ein Punkt, den viele nicht sofort auf dem Schirm haben. In den meisten Städten wird die Steuer für den zweiten Hund nahezu verdoppelt – manchmal zahlt man für den Zweithund sogar noch mehr, da die Steuerhöhe oft gestaffelt ist und der zweite Hund als „zusätzlicher Hund“ mit einem höheren Satz besteuert wird. Während der erste Hund vielleicht noch zu einem reduzierten Satz besteuert wird, ist der zweite Hund häufig voll steuerpflichtig, was die monatlichen Ausgaben ordentlich in die Höhe treibt. 

Natürlich kommen noch die laufenden Kosten für Futter, Versicherung und Tierarztbesuche hinzu. Und Tierarztbesuche sind nicht nur für den neuen Hund ein Thema. Gerade bei einem älteren Hund können plötzlich zusätzliche Impfungen oder Vorsorgeuntersuchungen notwendig werden, die zu zusätzlichen Kosten führen.

Neben den laufenden Ausgaben kommen auch noch Kosten für mehr Hundezubehör dazu. Was für einen Hund ausreicht, reicht plötzlich nicht mehr. Neue Betten, Halsbänder, Leinen und Spielzeuge gehören ebenso dazu wie die Anschaffung von neuen Futter- und Wassernäpfen. Du solltest dir im Klaren sein, dass du auch für den Zweithund eine vollständige Ausstattung brauchst, vor allem wenn zum Beispiel beide Hunde unterschiedlich groß sind. Ellies Welpenhalsband hat Quentin leider nur in der ersten Woche gepasst, dann musste ich schon ein für ihn angemessenes Halsband kaufen. Auch bei den Leinen brauchte Quentin rasch eine neue und vor allem stabilere Leine, als ich sie für Ellie nutze.

Insgesamt solltest du also auf jeden Fall ein deutlich größeres Budget einplanen, als du es für einen einzelnen Hund tun würdest. Denn die Ausgaben summieren sich schneller, als man denkt – und oft tauchen unvorhergesehene Kosten auf, die das Haushaltsbudget zusätzlich belasten. Wer sich einen Zweithund anschaffen möchte, sollte also sicherstellen, dass er nicht nur die nötige Zeit und Energie hat, sondern auch die finanziellen Mittel, um den doppelten Aufwand langfristig zu stemmen.

Ein Zweithund ist eine Bereicherung – das ist unbestreitbar. Aber es erfordert ein gewisses Maß an Planung, Geduld und finanziellen Ressourcen. Du darfst nicht vergessen, dass sich nicht nur die Anzahl der Hunde verdoppelt, sondern dass auch die Anforderungen an Zeit, Energie und Führung steigen. 

Bevor du dich also für einen Zweithund entscheidest, wäge bitte ganz genau ab, ob du den zeitlichen und finanziellen Aufwand für viele Jahre tragen kannst. Und aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: es ist nicht immer leicht!

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Mit zwei Hunden benötigst du auch zwei Versicherungen – denn jeder Hund muss separat versichert werden

Mehrhundehaltung: Was sind aus meiner Sicht die Vor- und Nachteile mit zwei Hunden?

Die Entscheidung, sich einen Zweithund zuzulegen, betrifft nicht nur die Hundeerziehung und das tägliche Leben zu Hause. Es beeinflusst auch viele alltägliche Situationen und Planungen, wie zum Beispiel den Urlaub, den Umgang mit Krankheiten und Notfällen sowie alltägliche Dinge wie das Reisen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder das Besuchen von Familie und Freunden. Hier möchte ich die wichtigsten Vor- und Nachteile eines Zweithundes in diesen spezifischen Bereichen betrachten.

Urlaub mit zwei Hunden

Vorteile:

  • Gesellschaft für beide Hunde: Wenn beide Hunde zusammen in eine Hundepension oder zu einem Hundesitter kommen, können sie die Zeit ohne ihren Halter gemeinsam verbringen. Das reduziert den Stress, da sie sich gegenseitig Gesellschaft leisten und die Trennung weniger belastend ist.
  • Weniger Stress im Urlaub: Wenn du mit den Hunden gemeinsam in den Urlaub fährst, sorgt die Gesellschaft des jeweils anderen dafür, dass sich die Hunde wohler und sicherer fühlen, besonders bei Reisen in unbekannte Umgebungen oder bei längeren Fahrten im Auto.

Nachteile:

  • Kosten: Urlaubsunterkünfte, in denen Hunde erlaubt sind, verlangen oft zusätzliche Gebühren für jeden Hund. Wenn man zwei Hunde mitnimmt, steigt der Preis entsprechend. Auch in Hundepensionen oder bei Hundesittern wird es teurer, wenn man zwei Hunde gleichzeitig unterbringt.
  • Logistische Herausforderung: Die Planung eines Urlaubs mit zwei Hunden ist komplexer. Es müssen zwei Hunde gleichzeitig versorgt und untergebracht werden, was mehr Zeit, Aufwand und Organisation erfordert. Auch die Reisevorbereitungen, wie das Packen von zusätzlichem Hundezubehör und das Überlegen, wie die Hunde sicher im Auto reisen, sind aufwändiger.

Krankheit eines Hundes

Vorteile:

  • Gesellschaft für den gesunden Hund: Wenn ein Hund krank wird und viel Ruhe braucht, ist es von Vorteil, dass der andere Hund zu Hause bleibt. Die Hunde sind es gewohnt, zusammen zu sein, und der gesunde Hund wird sich weniger einsam oder gestresst fühlen.
  • Verstärkter Zusammenhalt: In schwierigen Zeiten wie einer Krankheit kann die gegenseitige Gesellschaft den Hunden helfen, sich sicherer und wohler zu fühlen. Ein Zweithund kann die Heilung und das Wohlbefinden des kranken Hundes durch soziale Unterstützung fördern.

Nachteile:

  • Mehr Aufwand: Wenn ein Hund krank ist und eine intensive Pflege benötigt, muss der Halter nicht nur für den kranken Hund sorgen, sondern auch den zweiten Hund betreuen. Dies kann körperlich und emotional anstrengend sein, besonders wenn der kranke Hund regelmäßig zum Tierarzt muss und der andere Hund ebenfalls Aufmerksamkeit braucht.
  • Stress durch zusätzlichen Hund: Sollte ein Hund ernsthaft krank sein, kann es zu zusätzlichem Stress kommen, weil der gesunde Hund nicht unbeaufsichtigt bleiben sollte. Das Jonglieren zwischen der Pflege des kranken Hundes und der Versorgung des anderen Hundes kann zu einer erheblichen Belastung führen.

Meine Erfahrungen mit Quentins OP: Trotz dem, dass ich jahrelange Erfahrung in der Hundehaltung habe, war es für mich schon recht umständlich, als Quentin seine Kreuzbandrisse hatte. Aufgrund der OPs durfte er acht Wochen nur eingeschränkt laufen. Das war natürlich mit zwei Hunden – und dann auch noch Border Collies –  nicht ganz so leicht zu händeln. Und ohne die Unterstützung meiner Eltern wäre das für mich wirklich zu einer großen Herausforderung geworden. Zu meinem großen Erstaunen hat sich meine Prinzessin sehr gut auf die Situation eingestellt und sich von sich aus etwas zurück genommen.

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Besuche bei Familie und Freunden

Vorteile:

  • Bessere Integration in neue Umgebungen: Zwei Hunde, die miteinander vertraut sind, haben es oft einfacher, sich an neue Umgebungen zu gewöhnen, da sie sich gegenseitig stützen. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn man mit den Hunden zu Freunden oder Familie fährt.
  • Reduzierte Trennungsangst: Sollte der Besuch länger dauern oder die Hunde nicht an einer Stelle bleiben können, sorgt der zweite Hund dafür, dass keiner der Hunde sich einsam fühlt und die Trennungsangst geringer ausfällt.

Nachteile:

  • Platzmangel: Bei Familie oder Freunden ist oft nicht genug Platz für zwei Hunde, was zu Problemen führen kann, vor allem, wenn die Hunde nicht miteinander auskommen oder nicht gut in das Zuhause der Gastgeber passen.
  • Ungewohnte Situationen: Nicht jeder ist mit zwei Hunden vertraut, und bei Besuchen könnte es zu Stress kommen, besonders wenn die Hunde fremde Menschen oder Umgebungen nicht gewohnt sind. Die Gastgeber müssen sich darauf einstellen, dass die Hunde viel Platz und Aufmerksamkeit brauchen.

Wohnungssuche mit zwei Hunden

Die Wohnungssuche mit zwei Hunden gestaltet sich sehr oft als äußerst schwierig!

Eine Wohnung ist schwieriger zu finden: Viele Vermieter erlauben nur einen Hund, was die Wohnungssuche deutlich erschwert. Zwei Hunde in einer Wohnung zu halten, ist oft ein No-Go, insbesondere in städtischen Gebieten, wo die Nachfrage nach hundefreundlichen Unterkünften höher ist. Hinzu kommt oftmals eine erhöhte Mietsicherheit und Gebühren: Manche Vermieter verlangen für Wohnungen, in denen Haustiere erlaubt sind, eine höhere Kaution oder zusätzliche Miete, was die finanziellen Anforderungen an die Wohnungssuche erhöht.

Ich persönlich habe in meiner Hundehalterhaftpflichtversicherung zum Beispiel eine zusätzliche Absicherung für Schäden, die an der Mietswohnung durch die Hundehaltung entstehen können, abgeschlossen. Das sehen Vermieter aus meiner Erfahrung heraus oft sehr gern, denn sie wissen, dass Schäden abgesichert sind.

Ein Zweithund kann in vielen Bereichen des Lebens Vorteile bringen, vor allem wenn es um die Gesellschaft der Hunde und die Unterstützung in Notfallsituationen geht. Die Urlaubsplanung kann durch die gemeinsame Gesellschaft der Hunde vereinfacht werden, ebenso wie Reisen oder Besuche bei Freunden und Familie. Jedoch bringen zwei Hunde auch logistische Herausforderungen mit sich – sei es bei der Planung von Urlaubsunterkünften, der Handhabung im öffentlichen Nahverkehr oder der Versorgung im Krankheitsfall. Wer sich für einen Zweithund entscheidet, sollte sowohl die positiven Aspekte als auch die zusätzlichen Aufgaben, die auf ihn zukommen, gut abwägen.

Tipps zum Reisen mit Hund

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Zweithund aus dem Tierschutz oder als Welpe? Warum ich mich für einen Welpen entschieden habe

Die Entscheidung, einen zweiten Hund in die Familie aufzunehmen, stellt viele Hundebesitzer vor die Frage, ob sie einen Hund aus dem Tierschutz oder doch lieber einen Welpen aus Zucht oder ähnlichen Quellen holen. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, die besonders in Bezug auf die Vorgeschichte des Hundes, mögliche gesundheitliche Risiken und die Vergesellschaftung der Hunde eine wichtige Rolle spielen. In diesem Artikel werde ich diese Aspekte sachlich betrachten und abwägen, welche Wahl unter welchen Umständen sinnvoll sein könnte.

Vorgeschichte des Hundes:

Tierschutzhund: Ein Hund aus dem Tierschutz hat in vielen Fällen eine schwierige Vergangenheit hinter sich. Viele Tierschutzhunde kommen aus dem Ausland und haben in ihrem früheren Leben viel durchgemacht, wie Misshandlungen, Vernachlässigung oder ein Leben in schlechten Haltungsbedingungen. Diese Hunde können emotional und psychisch belastet sein, was je nach Hund unterschiedlich starke Auswirkungen auf das Verhalten und die Anpassungsfähigkeit haben kann.

Für einen Zweithund bedeutet dies, dass man mit einem Hund konfrontiert ist, der vielleicht weniger gut sozialisiert wurde und möglicherweise Verhaltensauffälligkeiten zeigt, die eine intensivere Erziehung erfordern. Es ist auch nicht immer klar, welche Erfahrungen der Hund mit anderen Tieren gemacht hat, was die Vergesellschaftung mit dem bereits vorhandenen Hund erschweren kann.

Welpe: Ein Welpe hat in der Regel keine negativen Erfahrungen gemacht und bringt dadurch oft weniger emotionale oder psychische Belastungen mit sich. Welpen sind in der Regel leichter in eine bestehende Familie zu integrieren, da sie sich noch an viele Aspekte der Welt anpassen müssen. Sie sind weniger „geprägt“ und können leichter sozialisiert werden, insbesondere, wenn sie in einem stabilen Umfeld aufwachsen.

Allerdings hat ein Welpe den Nachteil, dass er durch seine Unerfahrenheit und Ungezügeltheit eine Herausforderung bei der Erziehung darstellen kann. Gerade in den ersten Lebensmonaten braucht der Welpe viel Aufmerksamkeit und intensive Erziehung. Wenn der bereits vorhandene Hund in der Erziehung ebenfalls noch intensiv betreut werden muss, kann das eine größere Belastung darstellen.

Krankheitsübertragung:

Tierschutzhund: Ein häufig genannter Nachteil bei Hunden aus dem Tierschutz ist die Möglichkeit der Krankheitsübertragung. Da viele Tierschutzhunde aus Ländern mit weniger strengen Tierschutzgesetzen oder aus Zwingern mit schlechter Hygiene kommen, können sie Krankheiten mitbringen, die für den heimischen Hund gefährlich werden könnten. Besonders häufig werden Hunde aus dem Tierschutz auf Parasiten wie Flöhe, Zecken oder Würmer untersucht, aber auch ernsthaftere Krankheiten wie Leishmaniose, Zwingerhusten oder Herzwürmer sind möglich, wenn der Hund nicht ausreichend vor der Ausreise behandelt wurde.

Für Hundebesitzer, die bereits einen Hund haben, stellt dies ein Risiko dar, da die Übertragung von Krankheiten auf den bereits vorhandenen Hund gefährlich sein kann. Zwar wird ein Tierschutzhund vor seiner Ausreise in der Regel medizinisch betreut und entparasitiert, doch eine sorgfältige Untersuchung und regelmäßige tierärztliche Checks sind nach der Adoption unbedingt erforderlich, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Welpe: Ein Welpe hat in der Regel keine dieser spezifischen Risiken, da er aus einer kontrollierten Zucht oder einem seriösen Züchter kommt und in der Regel keine schweren Krankheiten mitbringt. Welpen erhalten ihre ersten Impfungen und sind in der Regel gesund, wenn sie abgegeben werden. Allerdings können Welpen in den ersten Lebensmonaten noch nicht vollständig gegen alle möglichen Krankheiten immunisiert sein, und es besteht ein gewisses Risiko, dass sie während der Sozialisierung mit anderen Hunden oder in öffentlichen Bereichen mit Krankheiten in Kontakt kommen.

Ein weiterer Aspekt bei Welpen ist, dass ihre Immunabwehr durch die Entwöhnung von der Mutter noch nicht vollständig entwickelt ist. Daher ist es besonders wichtig, die ersten Impfungen und regelmäßigen Tierarztbesuche wahrzunehmen, um sicherzustellen, dass der Welpe in den ersten Lebensmonaten ausreichend geschützt ist.

Vergesellschaftung:

Tierschutzhund: Die Vergesellschaftung eines Tierschutzhundes mit einem bereits vorhandenen Hund kann eine echte Herausforderung darstellen. Viele Tierschutzhunde haben in der Vergangenheit nur wenig Erfahrung mit anderen Hunden gemacht und können daher unsicher oder sogar aggressiv reagieren. Diese Hunde benötigen oft eine längere Eingewöhnungszeit und eine behutsame Heranführung an den bestehenden Hund. Zudem muss der Hundebesitzer sehr aufmerksam sein und sicherstellen, dass der Tierschutzhund die richtigen sozialen Fähigkeiten entwickelt, um mit dem anderen Hund friedlich zu leben.

Die Gefahr von Konflikten ist besonders hoch, wenn der erste Hund territorial ist oder wenn der Tierschutzhund eine sehr dominante Persönlichkeit hat. In solchen Fällen ist eine langfristige Begleitung durch einen Hundetrainer oder eine Hundeschule ratsam, um eine erfolgreiche Vergesellschaftung sicherzustellen.

Welpe: Die Vergesellschaftung eines Welpen mit einem älteren Hund ist oftmals einfacher. Welpen sind in der Regel offen für neue Bekanntschaften und zeigen wenig Aggression oder Unsicherheit gegenüber älteren Hunden. Der älteste Hund im Haushalt übernimmt oft eine erzieherische Rolle und hilft dabei, den Welpen zu sozialisieren und Grenzen zu setzen.

Jedoch kann es auch hier zu Problemen kommen, wenn der ältere Hund nicht besonders sozial oder sehr dominant ist. Auch kann der Welpe im Spielverhalten den älteren Hund überfordern, was zu Konflikten führen kann. In solchen Fällen ist es wichtig, die Interaktionen zwischen beiden Hunden zu überwachen und gegebenenfalls in die Erziehung des Welpen einzugreifen, um sicherzustellen, dass der ältere Hund nicht überfordert wird.

Der Kauf eines Hundes - Informationen über den Hundekauf, Kaufvertrag und wichtige Überlegungen

Was denn nun: Tierschutzhund oder Welpe?

Die Entscheidung, ob du dir einen Zweithund aus dem Tierschutz oder einen Welpen holst, hängt von mehreren Faktoren ab. Wer bereit ist, die Vorgeschichte eines Tierschutzhundes zu akzeptieren und die nötige Geduld für eine langfristige Eingewöhnung und soziale Integration zu haben, für den kann ein Tierschutzhund eine bereichernde Wahl sein. Es ist jedoch wichtig, sich der gesundheitlichen Risiken und der möglichen Schwierigkeiten bei der Vergesellschaftung bewusst zu sein.

Ein Welpe bringt hingegen weniger Risiken bezüglich der Vorgeschichte und der Krankheitsübertragung mit sich, erfordert jedoch intensivere Erziehung und eine behutsame Einführung in die bestehende Hundegruppe. Auch hier ist es wichtig, die sozialen Fähigkeiten des älteren Hundes zu berücksichtigen, um Konflikte zu vermeiden.

Letztlich gibt es keine pauschale Antwort, die für alle Hundehalter passt. Wer sich für einen Tierschutzhund entscheidet, sollte bereit sein, mehr Zeit und Energie in die Eingewöhnung und die potenziellen gesundheitlichen Herausforderungen zu investieren. Ein Welpe hingegen bietet eine leichtere Integration, bringt jedoch ebenfalls Verantwortung in Bezug auf Erziehung und die langfristige Sozialisierung mit sich. Beide Optionen können unter den richtigen Voraussetzungen erfolgreich sein, solange man die individuellen Bedürfnisse beider Hunde berücksichtigt.

Warum ich mich für einen Welpen entschieden habe: In unserer Familie lebten schon immer Tiere und fast alle kamen als Welpen zu uns – ob nun als Katzen- oder als Hundewelpe. Warum? Weil es uns einfach wichtig ist, dass die Integration in das bestehende Rudel bestmöglich funktioniert. Das soll nicht heißen, dass es mit einem Tierschutzhund nicht auch klappen kann. Aber wir wollten kein Risiko eingehen. Die Vorgeschichte eines Tierschutzhundes ist meistens unbekannt und gerade Auslandshunde bringen oft Krankheitserreger mit, gegen die sie selbst vielleicht immun sind, die aber den schon vorhandenen Tieren schaden können. Des Weiteren ist die Erziehung eines Welpen wesentlich einfacher, wenn ein bereits vorhandener Althund mithilft. Das erleichtert allen das Zusammenleben – vorallem dem Kater. Mein Quentin beispielsweise hat unserem Rudi beigebracht, dass man Katzen nicht jagt – und wenn es noch so lustig ist, einer Mieze hinterher zu rennen. Für uns ist die Rudelharmonie sehr wichtig und wir möchten uns auch darauf verlassen können, wenn die Tiere zum Beispiel alleine im Haus sind.

Meine Checkliste für Hundehalter

In meiner Checkliste für Hundehalter habe ich dir alles zusammengefasst, was du als Hundebesitzer meiner Erfahrung nach benötigst

Rüde oder Hündin als Zweithund? Meine Sicht auf verschiedene Konstellationen

Die Überlegung, ob als Zweithund ein Rüde oder eher eine Hündin geeignet ist, ist nicht nur eine Frage des Geschlechts, sondern auch der zwischenmenschlichen und hundlichen Dynamik, die das Zusammenleben prägt. Der Charakter des ersten Hundes, seine Sozialisierung und auch die individuelle Persönlichkeit des zukünftigen Hundes spielen hierbei eine entscheidende Rolle. In diesem Abschnitt gehe ich auf die verschiedenen möglichen Konstellationen – Rüde zu Rüde, Rüde zu Hündin, Hündin zu Hündin und Hündin zu Rüde – ein und beleuchte, wie sich das Geschlecht des Zweithundes auf die Beziehung zwischen den Hunden auswirken kann. 

Welche Konstellation ist am besten?

Es gibt keine pauschale Antwort darauf, welche Konstellation die beste ist, da es stark von den individuellen Charakteren der Hunde abhängt. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen:

  • Rüde zu Rüde kann gut funktionieren, wenn beide Hunde gut sozialisiert sind, aber es gibt ein höheres Risiko für Dominanzkämpfe und Markierverhalten.
  • Rüde zu Hündin ist in der Regel eine harmonische Konstellation, wenn die Hündin nicht in der Läufigkeit ist. Die Kastration beider Hunde kann hier Konflikte vermeiden.
  • Hündin zu Hündin funktioniert oft gut, wenn beide Hunde weniger dominant sind, aber auch hier kann es zu Konflikten kommen, besonders wenn es um Ressourcen geht.
  • Hündin zu Rüde ist eine oft sehr stabile und harmonische Kombination, vorausgesetzt, es gibt keine Probleme mit der Läufigkeit oder hormonellen Impulsen.

Die Kastration kann in nahezu allen Fällen helfen, Probleme zu minimieren, vor allem im Hinblick auf Dominanzverhalten und einer ungewollten Vermehrung der Hunde. Dennoch sollte die Anschaffung eines zweiten Hundes nicht davon abhängig gemacht werden. Tierschutzrelevant ist eine Kastration nur aus gesundheitlichen Gründen zu empfehlen. Wenn du also keine ungewollten Welpen möchtest, solltest du  eine Mehrhundehaltung aus gleichen Geschlechtern in Erwägung ziehen.

Meine Tipp: Du kannst in Hundeschulen oder mit erfahrenen Hundetrainern testen, mit welchem Geschlecht sich dein Hund am besten versteht. Eine gemeinsame Gassi-Runde oder ein kontrolliertes Kennenlernen der Hunde kann dir die Sicherheit bringen, die du bei der Entscheidungsfindung benötigst.

Hundefutter für unterschiedliche Bedürfnisse

Hier findest du Informationen rund um die Fütterung von Hunden

Der ideale Altersunterschied zwischen Erst- und Zweithund: Was meiner Erfahrung nach gut geklappt hat

Welchen Altersunterschied sollte der neue Hund im Vergleich zum Ersthund haben? Es gibt keine pauschale Antwort, aber es gibt einige Überlegungen, die dabei helfen können, den richtigen Altersunterschied zu finden. Allgemein lässt sich sagen, dass ein Altersunterschied von etwa drei Jahren in vielen Fällen ideal sein kann. Doch das Verhalten des Ersthundes und sein Erziehungslevel spielen eine mindestens genauso wichtige Rolle.

Warum drei Jahre für mich als optimaler Altersunterschied gelten:

Ein Altersunterschied von ungefähr drei Jahren zwischen den beiden Hunden wird häufig als günstig angesehen, weil er eine gewisse Balance zwischen den Bedürfnissen beider Hunde schafft. Hier sind die Gründe dafür:

Energetische Balance:

    • Ein Hund, der etwa drei Jahre älter ist, hat in der Regel ein stabileres Verhalten und ist vielleicht etwas ruhiger und ausgeglichener. Das bedeutet, dass der Ersthund bereits etwas reifer ist und in vielen Fällen eine gute Führungskompetenz entwickeln konnte. Ein Hund in diesem Alter ist nicht mehr so wild und verspielt wie ein Welpe oder ein Junghund, sodass er eher in der Lage ist, den neuen Hund mit mehr Gelassenheit zu akzeptieren.
    • Der jüngere Hund hat in diesem Fall einen spielerischen und lernfreudigen Charakter, ohne gleichzeitig zu stürmisch oder zu aufdringlich zu sein. Das bedeutet, dass der junge Hund viel von dem älteren Hund lernen kann, ohne dass der Altersunterschied zu Konflikten führt.

Physische Unterschiede:

    • Ein Altersunterschied von drei Jahren bedeutet in der Regel, dass der ältere Hund in der Regel voll ausgewachsen ist, was sowohl seine physische Reife als auch seine psychische Reife betrifft. Ein älterer Hund kann in der Regel besser auf den jüngeren Hund aufpassen und ihm helfen, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden.
    • Der jüngere Hund wiederum hat den Vorteil, dass er sich noch in einer sehr sozialen, lernfähigen Phase befindet und gut in das Leben mit dem älteren Hund integriert werden kann.

Gesundheitliche Überlegungen:

    • Ein Altersunterschied von drei Jahren ermöglicht es, den jüngeren Hund in eine Familie zu integrieren, während der ältere Hund in der Regel noch keine gesundheitlichen Probleme hat, die die Betreuung eines Welpen oder Junghundes erschweren könnten. Es ist jedoch zu beachten, dass bei sehr großen Altersunterschieden gesundheitliche Faktoren wie der Bewegungsbedarf oder die Energie des älteren Hundes eine Rolle spielen können.

Das Verhalten und Erziehungslevel des Ersthundes sind meiner Meinung nach entscheidend!

Obwohl ein Altersunterschied von etwa drei Jahren oft als ideal angesehen wird, hängt die Entscheidung letztlich stark von der Persönlichkeit und dem Verhalten des Ersthundes ab. Hier sind einige Faktoren, die du berücksichtigen solltest:

Reife und Sozialisation des Ersthundes:

    • Ein Hund, der bereits gut sozialisiert ist, keine auffälligen Verhaltensprobleme zeigt und sich in verschiedenen Situationen ruhig und kontrolliert verhält, wird mit einem jüngeren Hund viel leichter zurechtkommen. Ein älterer Hund, der unsicher oder aggressiv gegenüber anderen Hunden ist, kann Schwierigkeiten haben, einen neuen Hund zu akzeptieren, auch wenn der Altersunterschied nur gering ist.
    • Ein reifer und selbstbewusster Ersthund ist in der Lage, dem Zweithund als Vorbild zu dienen und ihm bei der Anpassung zu helfen. Ein Hund, der noch in der Erziehung steckt oder Verhaltensprobleme hat, könnte sich durch einen Welpen oder Junghund überfordert fühlen und könnte in der Anfangszeit unruhiger und wenig geduldig mit dem Zweithund sein.

Erziehungslevel:

    • Der Ersthund sollte gut erzogen sein und über grundlegende Gehorsamsfähigkeiten verfügen, damit du den neuen Hund ohne zu viele Schwierigkeiten in dein bestehendes Rudel integrieren kannst. Ein Hund, der bereits in der Lage ist, sich an Regeln zu halten, wird auch dem Zweithund ein besseres Vorbild bieten und dabei helfen, eine harmonische Beziehung zwischen den beiden Hunden aufzubauen.
    • Wenn der Ersthund hingegen noch Probleme mit dem Gehorsam oder mit sozialen Interaktionen hat, kann ein Welpe oder Junghund diese Verhaltensmuster nachahmen, was zu zusätzlichen Herausforderungen führen könnte. In einem solchen Fall könnte es sinnvoller sein, einen Hund zu wählen, der bereits gut sozialisiert ist und das Vertrauen des Ersthundes stärkt, statt den ersten Hund zu überfordern.

Temperament des Ersthundes:

    • Wenn der Ersthund sehr ruhig und geduldig ist, kann ein Welpe oder Junghund gut ins Rudel integriert werden, auch wenn der Altersunterschied größer ist. Ein älterer Hund, der eher zurückhaltend ist, könnte Schwierigkeiten haben, sich auf den lebhaften, verspielten Charakter eines Welpen einzulassen.
    • Andererseits kann ein energischer und verspielter Ersthund gut mit einem jüngeren Hund harmonieren. Wenn der Ersthund jedoch ein dominantes Verhalten zeigt, kann das in einem großen Altersunterschied zu Konflikten führen, insbesondere, wenn der neue Hund ein selbstbewusster Welpe oder Junghund ist.

Der ideale Altersunterschied – eine individuelle Entscheidung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Altersunterschied von etwa drei Jahren zwischen dem Erst- und Zweithund häufig eine gute Wahl darstellt. Dies schafft eine gesunde Balance zwischen den beiden Hunden hinsichtlich ihrer Energie, Reife und körperlichen Bedürfnisse. Aber es ist wichtig zu betonen, dass es nicht nur auf den Altersunterschied ankommt. Vielmehr sollte das Verhalten, die Erziehung und das Temperament des Ersthundes die zentrale Entscheidungsgrundlage bilden.

  • Wenn der Ersthund ein ruhiges, sozial ausgeglichenes Wesen hat, kann ein jüngerer Hund leichter integriert werden, auch wenn der Altersunterschied größer ist.
  • Ein gut erzogener Ersthund wird dem Zweithund als Vorbild dienen können, unabhängig vom Alter des neuen Hundes.

Letztlich sollte die Entscheidung über den Altersunterschied auf den individuellen Bedürfnissen und Verhaltensmustern beider Hunde basieren, um eine harmonische und stressfreie Integration des Zweithundes zu gewährleisten.

Meine Erfahrungen: Ellie war drei Jahre, als ich Quentin dazu geholt habe. Für mich der perfekte Altersunterschied. Meine Prinzessin war so weit erzogen, dass sie absolut brav folgte und mit drei Jahren bereits ausgewachsen war – die kindlichen Flausen verschwanden weitestgehend aus dem Kopf des Border Collies. Sie war reif genug, um mir bei der Erziehung von Quentin zu helfen. Und es wurde für ihn wesentlich leichter, sich in sein neues Leben zu integrieren, da er sich an mir und meiner Beziehung zu Ellie orientieren konnte. Er beobachtete alles sehr genau und merkte sich auch, wenn ich mit Ellie doch mal schimpfen musste. So lernte er schnell, was er machen darf und was offensichtlich besser nicht.

Erfahre mehr über alte Hunde

Hier findest du viele nützliche Informationen über alte Hunde und deren Bedürfnisse

Mein Resümee aus langjähriger Mehrhundehaltung:

Die Entscheidung für einen Zweithund erfordert eine sorgfältige Planung. Zuerst gilt es zu entscheiden, ob der Hund aus dem Tierschutz oder vom Züchter kommt, ob Welpe oder ausgewachsener Hund – jede Option hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Ein wichtiger Punkt ist die Abklärung mit dem Vermieter: Ist ein zweiter Hund in der Wohnung erlaubt? Klare Regelungen sind hier entscheidend.

Auch die laufenden Kosten steigen mit einem Zweithund – Hundesteuer, Versicherung und Futter müssen zusätzlich eingeplant werden. Für die Urlaubsplanung sind Mehrkosten für Unterkünfte oder Hundepensionen zu berücksichtigen.

Nicht zuletzt bringt ein Zweithund auch einen Mehraufwand in der Erziehung: Zwei Hunde haben unterschiedliche Charaktere, was die Erziehung anspruchsvoller macht, da jeder Hund individuell gefördert und geführt werden muss. All diese Punkte sollten gut überlegt werden, bevor man einen Zweithund in die Familie aufnimmt.

HINWEIS: Die Inhalte und möglicherweise beschriebenen Trainingsmethoden auf dieser Webseite basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen mit meinen eigenen Hunden. Ich biete keine gewerblichen Hundetrainings- oder Hundeerziehungs-Dienstleistungen und Beratungen dieser Art an. Insbesondere erfolgt keine Anleitung, Schulung oder gewerbsmäßige Tätigkeit im Sinn des §11 TierSchG. Jeder Hund ist individuell – daher können meine dargestellten Methoden nicht pauschal auf alle Hunde umgesetzt werden. Für gesundheitliche Fragen empfehle ich dir, einen Tierarzt zu konsultieren. Bei besonderen Ansprüchen deines Hundes kannst du dich an einen erfahrenen Hundetrainer oder eine Hundeschule wenden. Ich übernehme keine Haftung für Schäden, die aus der Anwendung der auf dieser Webseite dargestellten Informationen entstehen. Persönliche Erwähnungen einzelner Marken oder Produkte – z.B. im Rahmen eigener Erfahrungsberichte – erfolgen ausdrücklich nicht als Empfehlung im Sinne des §11 TierSchG. Hundepackliste gibt keine fachlichen Bewertungen, individuellen Empfehlungen oder beratenden Einschätzungen zu Futter, Pflege, Verhalten oder Erziehung von Hunden ab.

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